Mitte Juli fand auf Initiative der SPD-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung Limburg eine Begehung der vom Starkregen des 2. Mai besonders betroffenen Gebiete im Ortsteil Eschhofen statt.
Neben Bürgermeister Marius Hahn und dem Ersten Stadtrat Michael Stanke nahmen auch Peter Rompf, Vorsitzender der SPD Limburg sowie Angehörige der SPD-Fraktion, der Freiwilligen Feuerwehr, des Ortsbeirates Eschhofen sowie interessierte Bürger und betroffene Anwohner an der Begehung teil. Zunächst besichtigte man die Anhöhen in der „Doll“, einem Gebiet in Eschhofen, von wo aus das Regenwasser über die Felder in den Ortskern geflossen war und zahlreiche Keller unter Wasser gesetzt hatte. „An dieser Stelle hat sich das Regenwasser kanalisiert“, erklärte Thomas Bendel, stellvertretender Ortsvorsteher von Eschhofen.
Im Anschluss nahmen die Besucher ein am 2. Mai übergelaufenes Regenwasserrückhaltebecken in Augenschein. Eine junge Familienmutter, deren Garten direkt angrenzt und vom Regen unter Wasser gesetzt worden war, erklärte: „Uns wäre wichtig, dass man das Becken vertieft, damit es beim nächsten Starkregen nicht mehr überlaufen kann.“ Die städtischen Vertreter gaben zu bedenken: „Das am 2. Mai war ein Jahrhundertregen. Wenn Sie ein größeres Rückhaltebecken haben, wird die Menge an Wasser, die die Umgebung überschwemmt, noch größer sein, wenn es beim nächsten Starkregen wieder überläuft.“
Anschließend nahm man den über die Ufer getretenen Emsbach in Augenschein. Hier wurde unter den Teilnehmern kontrovers diskutiert, ob dies hätte verhindert werden können, wenn der Kreis früher vor dem Starkregen gewarnt hätte. Auch merkten Anwohner an, dass der Emsbach unzureichend von Gehölz befreit worden sei, wodurch die Möglichkeit für das Wasser abzulaufen eventuell geringer gewesen sei. Mit der Freiwilligen Feuerwehr wurde die Möglichkeit erörtert, in Zukunft Sandsäcke bereitzustellen, um Anwohnern zu ermöglichen, ihre Grundstücke individuell vor eindringendem Wasser zu schützen.
Peter Rompf, Vorsitzender der SPD Limburg, schlug vor: nach Vorliegen der Starkregenkarten die Begehung zu wiederholen, denn dann könne man konkreter Maßnahmen identifizieren und zügig umsetzen. Er forderte die städtischen Vertreter auf dafür Sorge zu tragen, „dass die Starkregenkarten schnellstmöglcih erstellt werden.“
Vonseiten der städtischen Vertreter wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, von Hochwasser bedrohte Flächen unbedingt von Bebauung freizuhalten und nicht als Baugebiete auszuweisen.
Bürgermeister Marius Hahn erklärte im Anschluss an den Termin: „Ich bin dankbar dafür, dass die teilweise selbst betroffenen Menschen sehr sachorientiert waren und nicht von der Stadt die schnelle Lösung gefordert haben. Denn die wird es nicht geben. Es wird eines immensen personellen und finanziellen Einsatzes der Stadt bedürfen und selbst danach gilt: Das Wasser sucht sich seinen Weg und fließt immer bergab. Man kann nur versuchen, es so gut wie es geht zu leiten.“
Auch das Stadtverordnetenehepaar Andreas und Ulla Nattermann, welche die Begehung vor Ort organisiert hatten, zeigten sich mit der Resonanz und den konstruktiven Gesprächen sehr zufrieden und hoffen, „dass die zu treffenden Maßnahmen denn auch zügig umgesetzt werden“.