Traurig, aber wahr, das Centro Italiano im Limburger Schloss ist Geschichte! Dino Generale, der Gastwirt des italienischen Gemeindezentrums, hat am Sonntag, den 27. Oktober 2019, die letzten Pizzen für seine Gäste gebacken und die letzten Weinflaschen entkorkt. Wir, der SPD Ortsbezirk Kernstadt, wollten es uns nicht entgehen lassen und haben diesen geschichtsträchtigen Gemäuern heute mit einem illustren Grüppchen nochmals einen letzten Besuch abgestattet. Das Gleiche haben sich auch einige andere Menschen gedacht und am Ende hat Dino seinem Pizzaofen auf den letzten Metern nochmals richtig eingeheizt…
In den nächsten Tagen beginnt der Auszug der italienischen Gemeinde. In dem Moment, in dem die Paesani am 31.10.2019 den Schlüssel im großen Portal herumdrehen und das Centro abschließen wird, endet eine Ära. An die 50 Jahre (die genaue Dauer des Mietverhältnisses muss ich noch in Erfahrung bringen) hat die italienische Gemeinde die Räume im Limburger Schloss genutzt und sie mit Leben gefüllt. Ich habe hier manches Silvester und manches Karnevalsfest mit meiner Familie und im Kreise weiterer mindestens 30-50 Familien gefeiert. Soweit ich denken kann, war das Centro ein wichtiger Treffpunkt für die Italiener aus Limburg und den angrenzenden Gemeinden. Besonders war auch immer die Festa della Mama – das Muttertagsfest und die Riunione nach dem italienischen Gottesdienst in der St.-Anna-Kirche an Heiligabend. Wohl gemerkt gegen 23:00 Uhr. Wir trafen uns dort traditionsgemäß vor(!) unserer heimischen Bescherung, die dann ca. um Mitternacht oder sogar etwas später zuhause stattfand – für uns als Kids war das immer DAS Highlight im Jahr. Nach der Kirche mit 50 Autos hoch ins Centro Nüsse knabbern und Limo süffeln und danach ab nach Hause den reich geschmückten Weihnachtsbaum bestaunen und Geschenke auspacken.
Das alles ist nun ein und für alle Mal Geschichte. Mit dem Auszug aus dem Centro endet auch ein Stück Limburger Geschichte. Es ist ein Jammer!
Aber, wie Oliver Schrangs und auch Goethe bereits sinnierten: Jedem Ende wohnt auch ein Anfang inne. Nachdem Giovanni Generale, unser lokaler Repräsentant des italienischen Generalkonsulats in Frankfurt am Main in seinen wohl verdienten Ruhestand gegangen ist und nachdem inzwischen auch Don Vito, unser italienischer Gemeindepfarrer sich aus dem aktiven Dienst zurück gezogen hat, ist mit dem jungen und charismatischen Don Gregorio ein neuer Pfarrer gefunden worden. Das Fortbestehen der italienischen Gemeinde ist also zumindest in der St.-Anna-Kirche gesichert. Ein Gemeindezentrum wird sich dann doch hoffentlich auch finden lassen!
Ein Beitrag von SPD-Ortsbeiratsfraktionsmitglied Dario Tripoli
Bilder: Oliver Schrangs