Der 42-jährige Diplom Politologe Martin Rabanus vertritt als neu gewählter Abgebordneter den hessischen Wahlkreis Rheingau-Taunus – Limburg. Für ihn sind Bildung und Forschung das zentrale Zukunftsfeld, mit dem die persönlichen Lebenschancen für Menschen erschlossen und auch Wirtschaft und Gesellschaft konkurrenzfähig und zukunftsfest gemacht werden können.
Was ging dir durch den Kopf als klar war, dass du in den Bundestag einziehen wirst?
Auch wenn das Wahlergebnis für die SPD am Wahlabend alles andere als berauschend war, habe ich mich persönlich natürlich sehr über den Einzug in den Deutschen Bundestag gefreut. Ich sehe dieses Amt als Herausforderung an und freue mich über das Privileg, mein Hobby zum Beruf machen zu können. Die damit verbundene Verantwortung nehme ich an, möchte mich aber auch nicht überschätzen, sondern ein gewisses Maß an „Demut“ bewahren. Ich möchte im „Raumschiff Berlin“ nicht den Bezug zur wirklichen Welt verlieren, weshalb mir die Verankerung in meinem Wahlkreis sehr wichtig ist.
Wie war dein Eindruck nach den ersten Zusammentreffen mit den anderen SPD-Bundestagsabgeordneten? Was nimmst du von den bisherigen Fraktionssitzungen mit?
Bei den 193 Bundestagsabgeordneten in der SPD-Fraktion, einige kenne ich auch schon seit längerem aus unterschiedlichsten Hintergründen persönlich, handelt es sich um eine äußerst engagierte und im positiven Sinne bunte „Truppe“. Das spiegelt ein Stückweit auch die Breite unserer Gesellschaft wider und das empfinde ich als wichtig. Ob nun älter oder jünger, weiblich oder männlich, Migrationshintergrund oder nicht, JuristIn oder HandwerkerIn – es ist beinahe alles dabei.
Was musstest Du als neues Mitglied im Bundestag alles organisieren?
Eigentlich so ziemlich alles. Ein bisschen erinnert es an den ersten Tag an der Universität. Angefangen von der Wohnungssuche und -einrichtung über die Inbetriebnahme eines arbeitsfähigen Büros inklusive dem Einstellen von Mitarbeitern und all den damit verbundenen Aufgaben war das eine ziemlich breite Palette, die neben der alltäglichen Arbeit als Bundestagsabgeordneter zu erledigen war. Denn eine Schonfrist gab es nicht, gleich zwei Tage nach der Wahl fand meine erste Fraktionssitzung in Berlin statt. Jetzt sind diese organisatorischen Dinge aber abgeschlossen und wir haben ausreichend Flughöhe erreicht, um jetzt durchzustarten.
Für welchen Politikbereich bist du zuständig und was reizt dich daran?
Als Parlamentsneuling wurde ich auf Anhieb ordentliches Mitglied in meinem Wunschausschuss Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Mit rund 14 Milliarden Euro Haushaltsvolumen ist der Ausschuss für eines der größten Ressorts der Bundesregierung verantwortlich. Durch meine langjährige Tätigkeit als Referatsleiter der SPD-Landtagsfraktion für den Bereich Bildung, Forschung, Wissenschaft und Kunst bringe ich auf diesem Gebiet vielfältige Kompetenzen mit. Bildung und Forschung sind entscheidende Voraussetzungen für Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft, hier bedarf es der richtigen Rahmenbedingungen und ausreichender Finanzmittel. Nicht zuletzt handelt es sich hierbei um das zentrale Zukunftsfeld, die persönlichen Lebenschancen für Menschen zu erschließen und auch unsere Wirtschaft und Gesellschaft konkurrenzfähig und zukunftsfest zu machen.
Was willst Du für deinen Wahlkreis/dein Bundesland bewegen?
Für meinen Wahlkreis Rheingau-Taunus/Limburg sehe ich vor allem die Themen Lärm und Infrastruktur mit konkreten Projekten auf der Prioritätenliste ganz oben. Für mich ist es eine Verpflichtung, als Stimme für unsere Region in Berlin im Deutschen Bundestag aktiv zu sein und bei Themen wie Bildungsgerechtigkeit, der sozialen Entwicklung in Deutschland, aber auch Bahnlärm und Verkehrsinfrastruktur konkrete Verbesserungen zu erreichen. Aber natürlich bin ich als Mitglied des Deutschen Bundestages auch darüber hinaus für alle Sorge und Belange der Bürgerinnen und Bürger meines Wahlkreises ansprechbar und versuche im Rahmen meiner Möglichkeiten zu helfen.