Vom Nassauer Freitisch zu Parlament und Weihnachtsmarkt

Der SPD-Ortsbezirk Lindenholzhausen war am 14.12. zu Gast im Wiesbadener Stadtschloss, einem interessanten klassizistischen Gebäude, welches nach wechselvoller Geschichte und Bewohnern seit 1946 den Hessischen Landtag  repräsentativ beherbergt.

Von Tobias Eckert eingeladen haben wir einen interessanten, kurzweiligen Nachmittag verbringen können, der mit einer eindrucksvollen Führung im Schloss begann. Danach waren wir Zuschauer einer lebhaften Parlamentsdebatte zum Thema Asyl und Abschiebung. Später hat sich Tobias die Zeit genommen, um sich unseren Fragen zu stellen und über aktuelle Themen zu diskutieren. Unter anderem wurden die B8 Ortsumgehung und Gedanken zu einer gerechteren Altersversorgung der Erwerbstätigen thematisiert. Interessantes zum Schloss und unsere Diskussion mit Tobias habe ich im Folgenden kurz umrissen:

Das Wiesbadener Stadtschloss:

Wurde von 1837 bis 1841 unter dem Bauherren Herzog Wilhelm von Nassau gebaut, ja genau der Nassauer Herzog, der in Göttingen den Freitisch für die Nassauer Studenten eingeführt hat. Herzog Wilhelm erlebte die Fertigstellung nicht mehr, sein Sohn Adolf zog 1841 als erster Bewohner ein. Herzog Adolf blieb bis 1866, wurde dann von den siegreichen Preußen hinauskomplimentiert. Es folgten diverse Mieter und Nutzungen:

  1. 1866-1918 Zweitwohnsitz für König, später Kaiser Wilhelm I und Kaiser Wilhelm II.
  2. 1918-1930 Oberkommando und Militärverwaltung für französische und britische Armee.
  3. 1930-1945 Museum später Generalkommando der Wehrmacht.
  4. 1945-1946 Alliiertes Oberkommando
  5. 1946-        Sitz des Hessischen Landtages

Wer mitgerechnet hat stellt fest, der Hessische Landtag ist am längsten Nutzer des Wiesbadener Stadtschlosses und will es auch noch lange bleiben. Neben den modernen Räumen und Einrichtungen werden auch die historischen Räumlichkeiten regelmäßig zu repräsentative Zwecken im laufenden Parlamentsbetrieb des Landtages genutzt.
Fazit: Das Wiesbadener Stadtschloss und der Hessische Landtag sind einen Besuch wert.

Diskussion zur B8 Ortsumgehung

Die für Lindenholzhausen so dringend benötigte Ortsumgehung, das wurde nach den Ausführungen von Tobias klar, erfordert unser aller Kraft und Aufmerksamkeit damit das Projekt zügig voranschreitet. Im besten Falle könnte sofort mit der konkreten Planungen begonnen werden, damit das passiert müssen aber Politik und Verwaltung zustimmen. Für die Politik steht in diesem Falle prominent Herr Al-Wazir, der die anstehenden Verkehrsprojekte in Hessen genehmigt und priorisiert und damit die Ausführungswahrscheinlichkeit und Ausführungsbeginn bestimmt. Hessen Mobil repräsentiert die planende und bauleitende Verwaltung, die Kapazitäten zur Projektbetreuung bereitstellen muss. Unnötig zu erwähnen, dass diese Planungskapazitäten knapp sind und ebenfalls gemäß festgelegter Prioritäten bereitgestellt werden.
Fazit: Wir müssen uns permanent bei den Entscheidern, Planern und Verwaltern in Erinnerung bringen, um für die B8 Ortsumgehung zu kämpfen. Mutmaßlich brauchen wir dazu einen langen Atem, aber den haben wir als SPD-Ortsbezirk Lindenholzhausen und dann gibt es auch noch die Bürgerinitiative.

Diskussion zur Entwicklung der Altersversorgung

Zur Gestaltung einer sozial gerechteren Altersversorgung konnten wir interessante Ansätze mit Tobias diskutieren. Wenn man dem Grundgedanken der Bürgerversicherung folgt und sich vorstellt, dass Alle aber auch wirklich alle Erwerbstätigen, egal ob Unternehmer, Freiberufler, Beamte, abhängig Beschäftigter oder auch Politiker, ihre Beiträge in ein für alle verbindliches Rentensystem einzahlen. Das wäre der erste Riesenschritt zur sozial verträglicheren Altersversorgung, werden doch die gröbsten Ungerechtigkeiten, wie privilegierte Überversorgung auf der einen und Renten unterhalb der Grundsicherung auf der anderen Seite vermieden und abgefedert. Für Alle logisch und klar aber in der Umsetzung schwierig, weil Einige etwas abgeben müssen damit es für die Gesamtheit der Bürgerinnen und Bürger besser wird.
Fazit: Wir werden dieses sensible Thema aufmerksam beobachten und Entwicklungen in Richtung sozialerer Gestaltung nach Kräften unterstützen.

Epilog und Heimreise:

Nach Besichtigung und Diskussion besuchten wir den Weihnachtsmarkt und ließen den Abend bei Bratwurst und Glühwein unter dem Glockenspiel der Marktkirche ausklingen. Mit der Bahn ging es anschließend in froher Stimmung zurück nach Lindenholzhausen.

Viele Grüße

Ihre Heike Bartsch

 

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