Jusos besuchen Asylbewerberunterkunft in Kirberg

Jusos in Kirberg
Knapp 500 Asylbewerber erhalten derzeit in Limburg-Weilburg eine sichere Unterkunft und werden von engagierten Sozialarbeitern betreut. Von diesen leben 54 in einer Gemeinschaftsunterkunft in Kirberg. Anlass, um für die Jusos Limburg-Weilburg den Menschen in der der dortigen Unterkunft einen Besuch abszustatten. Die Jusos hatten dort die Möglichkeit, die Unterkünfte zu besichtigen, als auch mit Asylbewerbern über ihre Situation zu sprechen und ihre teils sehr traumatischen Geschichten zu hören. Die Asylbewerber zeigten sehr viel Dankbarkeit gegenüber dem Kreis und der Kirberger Bevölkerung für ihre Gastfreundschaft und das zahlreiche ehrenamtliche Engagement. Doch drei große Wünsche haben die Gesprächspartner der SPD mit auf den Weg gegeben: (1.) Deutschkurse, die im Asylbewerberverfahren nicht mehr als Leistung vorgesehen sind, (2.) Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten, die aufgrund zahlreicher bürokratischer/ gesetzlicher Barrieren verwehrt werden und (3.) die Aufhebung der Dublin-III-Verordnung. Vor allem die Hintergründe des letzten Wunsches haben die Jusos sehr getroffen und bewegt. Denn vor kurzem wurde ein Mitbewohner, der über Italien nach Deutschland geflohen ist, einfach von der Polizei abgeholt und seine Freunde in der Unterkunft haben bis heute keine Information, wo er ist und wie es ihm geht. Ein weiterer Bewohner ist auch über Italien nach Deutschland geflohen und lebt in ständiger Angst ohne Vorwarnung abgeschoben zu werden. Obwohl deutsche Gerichte bereits geurteilt haben, dass Italien kein sicheres Drittland sei, weil es wegen „systemischer Mängel“ keine menschenwürdige Unterbringung garantieren kann und dies den Jusos bei ihrem Besuch von den Asylbewerbern durch traumatische Erlebnisse in Italien bestätigt wurde, werden Menschen dorthin abgeschoben, auf der Straße ausgesetzt und erhalten keinerlei Unterstützungsmöglichkeiten. Deshalb engagieren sich die Jusos ganz klar gegen diese Dublin-III-Verordnung und werden gemeinsam mit NGOs und Politikern im Herbst eine Veranstaltung dazu organisieren. Die Jusos bedanken sich ganz herzlich bei den Bewohnern für die herzliche Bereitschaft mit uns zu sprechen und bei den wirklich tollen Sozialarbeiterinnen des Kreises für die Zeit und die Hintergrundinformationen!

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